Swakopmund/Namibia - Februar 2015


Namibia - In der Lokasi - Februar 2015


20.02.2015 - Auf dem Spielplatz im Kindergarten

„Teacher, look me!“ Der Ruf kommt von Anna, die fröhlich auf der Schaukel hin- und herschwingt. „Teacher, look me!“ Amandus demonstriert uns seine erstaunlichen Fähigkeiten am Reck. „Teacher, look me!“ Nangura schlägt gekonnt ein Rad auf dem harten Boden. In den ausgiebigen Lernpausen auf dem Spielplatz buhlen die lieben Kleinen gerne lautstark um unsere Aufmerk-samkeit und erhoffen sich ein wenig Anerkennung. Wenn man die strahlenden und erwartungsfrohen Gesichter sieht, fällt ein verdientes Lob nicht schwer. Das sind die schönen Momente für Groß und Klein.

Ebenso bemerkenswert wie das Bewegungstalent der Kids ist aber auch der Erfindungsreichtum der Eltern bei der Namensgebung. Kleine Mädchen dürfen tatsächlich Clementine, Ottilie oder Gisbertha heißen, Jungs hingegen Liberius oder Homateni. Nelson und Fellep haben eigentlich ganz brauchbare Namen abbekommen, die allerdings längst von den herrlichen Spitznamen Mandela und Ndumba verdrängt worden sind.


Namibia, Grootfontein, Hoba Meteorite

11.02.2015 - Hoba Meteorite, Grootfontein

Allen Zweiflern zum Trotz bekommen wir auf der Erde regelmäßig Besuch aus dem Weltall. Kleine grüne Männchen sind natürlich nur Fantasieprodukte einiger experimentierfreudiger Drogenkonsumenten, aber der Hoba existiert wirklich! 16 km von Grootfontein entfernt kann man ihn, gegen die Entrichtung von 25 N$ (knapp 2 €), besuchen. Still und friedlich liegt der Hoba inmitten eines kleinen Amphitheaters und erträgt die gaffenden Menschen mit stoischer Ruhe. Denn im Gegensatz zu diesen Menschen spielt Zeit für den Hoba keine Rolle. Vor 80.000 Jahren entschloss er sich, die Erde zu besuchen, und das ist nur ein Wimpernschlag im Vergleich zu seinem Alter von 200 Millionen Jahren. Und so liegt der Hoba, ein 50 Tonnen schwerer Meteorit, einfach da und überdauert uns alle.


Namibia - Kindergärten in der Lokasi - Februar 2015


Namibia - Grootfontein - Kindergarten im Maoricamp - Februar 2015


Verteilung von Schultaschen in der Lokasi - Feb2015


Namibia - Der Container - Februar 2015


05.02.2015 - Der Container

Der Container mit den Hilfsgütern aus Belgien und Deutschland ließ lange auf sich warten. In den namibischen Sommerferien sind die Ämter nämlich nicht besetzt und so steht das Land wochenlang praktisch still. Aber nachdem die Beamten zögerlich ihre Arbeit wieder aufgenommen hatten, konnte auch der Container seine Reise fortsetzen. Und plötzlich stand ein Lkw mit einem bis unter die Decke vollgepackten Schiffscontainer auf der Staubpiste vor dem Kindergarten. Ausräumen war angesagt. Der Lkw-Fahrer machte spontan ein munteres Nickerchen im Fahrerhaus. Die Zollbeamtin war genauso aktiv, sie saß reglos mit Frachtpapieren und Zollerklärungen bewaffnet auf einem Plastikstuhl im Schatten eines Baumes. Dann ging's los. Mit Conni, Peter und acht weiteren Hilfskräften fingen wir an, die 670 gebrauchten Autoreifen nach und nach auf den Pickup zu laden und ins Maori Camp zu fahren. Die Mittagshitze von 35°C und der allgegenwärtige Staub waren dabei willkommene Begleit-erscheinungen. Nach eineinhalb Stunden war der Container bereits zu zwei Drittel leer, nur die paar hundert Kisten mit Bekleidung mussten noch ausgeladen werden. Die Zollbeamtin hielt die Hitze im Schatten nicht mehr aus und fuhr schnell mal für ein Stündchen Kaffee trinken. Nach vier Stunden war der Container dann tatsächlich leer. Die nächsten Tage hatten uns aber schnell für die Strapazen entschädigt, denn die vielen Übergabe-Aktionen der T-Shirts, Hosen, Röcke und Schultaschen an die bedürftigen Kids waren immer lautstarke und emotionsgeladene Momente. Zudem wurden noch diverse Schulen und Kindergärten „ausgestattet“, nur das mitgelieferte Brautkleid wartet immer noch auf eine Interessentin...


Kindergarten im Maori Camp Grootfontein/Namibia - Januar 2015


02.02.2015 Namibia: Kindergarten im Maori Camp

Nun sind wir schon zwei Wochen im Einsatz und so langsam entwickelt sich ein Alltag. Morgens fahren wir nach etlichen Besorgungen in die Lokasi, um die Kinder auf den Pickup zu laden, dann geht es mit ca. 25 Kindern und drei Erwachsenen hinten auf der Ladefläche zurück zum Maori Camp in den Kindergarten. Das ist für die Knirpse ganz schön aufregend, denn die Umgebung, aus der sie so kommen, ist nicht sehr einladend. Zusammengezimmerte Wellblechhütten ohne fließendes Wasser und jetzt erst zum Teil mit Strom sind ihr Zuhause. Da gibt es viel zu Lernen und das gestaltet sich durchaus nicht so ganz einfach, denn die Kinder kommen von verschiedenen Stämmen und können sich untereinander zum Teil nicht einmal verstehen, sollen nun aber im zarten Alter von 4 bis 5 Jahren auch noch Englisch lernen, damit sie in der Schule, die auf die Sprachbarriere keine Rücksicht nimmt, nicht völlig chancenlos sind. Also eine echte Herausforderung für alle Beteiligten.