Wir waren noch jung und abenteuerlustig. So haben wir eine "Pauschalreise" auf die Isla Margarita gebucht und uns dann selbstständig gemacht. Nach ein paar Tagen am
Strand, haben wir uns brav im Hotel abgemeldet, einen Teil der Klamotten zurückgelassen und sind ins Orinoco-Delta geflogen. Wir wollten eine Tour machen und mussten erstmal einen Führer finden.
Unter abenteuerlichen Umständen haben wir uns mit potentiellen Kandidaten an irgendwelchen Straßenecken in der Abenddämmerung verabredet und schließlich einen Familienvater aus British Guinea
ausgewählt. Gesagt getan, abends besprochen, noch Provianteinkäufe für die nächsten Tage auf dem Boot eingekauft, wieder einen Teil unserer Klamotten im nächsten Hotel zurückgelassen und am
nächsten Morgen ging es los. Seine Frau kam mit, so waren wir zu viert in einem kleinen Einbaum und sind los. Unterwegs haben wir noch bei der Familie angehalten, da standen dann die dreizehn
Kinder in Orgelpfeifenmanier aufgereiht und haben die Verhaltensmaßregeln für die nächsten Tage aufgetragen bekommen, denn die Eltern waren ja dann mit uns unterwegs.
Vorbei an unglaublicher Natur und Tierwelt (es gab jede Menge Vögel und Delfine und vieles mehr zu bestaunen), haben wir unser Nachtquartier im Dschungel in der
Hängematte neben der Hütte der Schwiegereltern erreicht. Unser Essen wurde über offenem Feuer gekocht und die Nacht war unruhig. Der Urwald und seine Bewohner machten unglaublichen
Lärm.
Am nächsten Tag haben wir noch einen Krankentransport erledigt, am Ufer hat jemand um Hilfe gewunken, den
wir dann ein Stück mitgenommen haben. Wir waren in "Stelzendörfern". Man könnte Stunden darüber erzählen. Es war einfach toll.
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