Saigon - Ho Chi Minh - November 2011


Zentralvietnam - Hue, Hoi An, Nha Trang - Okt 2011


Zentralvietnam - 29.10.2011

Die ehemalige Hauptstadt Hue wird von der imposanten Zitadelle dominiert und von einem Gewässer mit dem schönen Namen Parfümfluss durchschnitten. Der Duft, den der Fluss verbreitet, ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was der Name verspricht. Als Entschädigung werden wir Zeugen, wie der vietnamesische Frauentag gefeiert wird. Das ist ganz lustig, denn zahllose männliche Teenager kaufen vom Moped aus Blumen an provisorisch aufgebauten Ständen. In den Parks werden dann "Kennenlernspiele" veranstaltet, bei der die Jungs die Gelegenheit bekommen, ihrer "Angebeteten" die Blumen zu überreichen. Manche Herzensbrecher gehen selbstbewusst voran, manche eher verschämt, so auch der Typ, der Susanne eine Blume überreicht. In jedem Fall haben alle Beteiligten - und wir auch - viel Spaß.

Hoi An, die vietnamesische Textilhochburg mit ihrer historischen Altstadt ist sehenswert, vor allem abends, wenn bunte Lampions die Gassen erleuchten und schwimmende Kerzen auf dem Fluss funkeln. Allerdings ist der Ort ziemlich von Touristen überlaufen. Das verdirbt nicht nur die Preise, sondern - viel schlimmer - den Charakter der Einheimischen. Hier ist es laut und man wird unentwegt von Verkäufern genervt. Wir machen noch schnell ein Foto von der "Japanischen Brücke" und verduften mit einem Nachtbus nach Nha Trang. Das "Nizza des Ostens" punktet mit einer weitläufigen Bucht, reichlich Sandstrand und einer mit Parkanlagen gespickten Promenade. Hier machen wir erstmal "Urlaub". Wir besuchen Spiele der Basketball-Asienmeisterschaft und einen Tempel aus dem 7. Jahrhundert, der weithin sichtbar auf einem Hügel thront.


Vietnam - Der Norden - Oktober 2011


Vietnam - Norden, Halong Bucht und Hue - 18.10.2011

Wir haben mal wieder Hummeln im Hintern und so waren die letzten Tage sehr ereignisreich. Mit dem Nachtzug nach Lao Cai, der Bahnstation, um nach Sapa zu kommen, 3 Tage ausgiebige Trekkingtouren mit unserer  einheimischen Führerin Ya, tausend neue Eindrücke, mit dem Nachtzug wieder zurück nach Hanoi und von da aus weiter zu einer zweitägigen Schiffstour in die Halongbucht. Das ist allerdings, wie nicht anders erwartet schon sehr touristisch und so sind wir sehr zufrieden mit unserer Entscheidung, nur die kurze Tour gebucht zu haben.

Sonntagabend, gerade wieder zurück in Hanoi, reicht die Zeit noch, um ein paar Snacks und Getränke zu erstehen, bevor der Nachtzug nach Hue abfährt. Das wird dann allerdings ein sehr ausgiebiges Abenteuer, denn statt der planmäßigen 13 Stunden verbringen wir 24 Stunden im Zug und sind ziemlich geschafft, als wir nun endlich in Hue angekommen sind. Die heiße Dusche im Hotel entschädigt dann ein wenig.


Vietnam - Hanoi - Oktober 2011


Hanoi – Vietnam. 5:15 Uhr - 10.10.2011 

Die Morgendämmerung treibt die Menschen aus den Häusern und unzählige Mopeds rattern durch die Straßen, Autos und Fahrräder sind hoffnungslos in der Unterzahl. Die Zweiradfahrer sehen mit ihren Ganzkörper-Regenumhängen etwas gewöhnungs-bedürftig aus, aber es ist der Monat der abklingenden Regenzeit und der nächste Schauer kommt bestimmt. Für Fußgänger wurden breite Bürgersteige angelegt, aber die sind mit tausenden von parkenden Mopeds belegt. Das heißt, auch wir bewegen uns über die Straße vorwärts. Die Motorradfahrer kommen von vorn, von hinten, von rechts und von links. Die meisten Piloten fahren vorausschauend, andere rasen überaus optimistisch heran. Man muss schon sehr aufmerksam sein, um nicht über den Haufen gefahren zu werden. Eine Straßenüberquerung ist ebenfalls eine Nervenprobe. Ampeln und Zebrastreifen missachtend rollen die Mopeds an uns vorbei, am besten schaut man einfach geradeaus.

Stets belebt ist die Uferpromenade des Hoan Kiem-Sees. Früh morgens gleicht sie einem malerischen Open-Air-Fitness-Studio. Wir sehen Badmintonspieler, Läufer und Walker, andere Leute machen sich mit Gymnastik, Tai Chi, Tanz-Choreographien oder Aerobic fit für den Tag. Der See, der Alt-Hanoi vom früheren französischen Kolonialviertel trennt, ist aber auch aus einem anderen Grund sehr beliebt bei den Vietnamesen: Anfang des 15. Jahrhunderts, während der chinesischen Besatzung, übergab der Sage nach eine riesige, im See lebende, goldene Schildkröte dem armen Fischer Le Loi ein magisches Schwert, welches ihn unbesiegbar machte. Er benutzte das Zauberschwert, um die Truppen der Ming Dynastie vernichtend zu schlagen, und wurde im Jahre 1428 König. Nun begab sich der junge König zum See, um den Göttern zu danken. Da tauchte die goldene Schildkröte auf und forderte das Schwert zurück. Le Loi ernannte das Tier zum Schutzgeist des Sees und aus Dankbarkeit ließ er auf einer kleinen Insel in der Mitte des Sees den dreistöckigen Schildkröten–Turm errichten, der bis heute das Wahrzeichen Hanois ist. So weit die Legende, aber 1968 wurde tatsächlich eine 2,10 m lange und 250 kg schwere Schildkröte aus dem See geborgen, welche etwa 400 Jahre alt gewesen sein soll. Sie ist präpariert in einem Glaskasten im Jadeberg–Tempel ausgestellt. Der Jadeberg-Tempel befindet sich auf einer kleinen Insel, auf die eine geschwungene Brücke führt. Der grün schimmernde See ist somit ein beliebter Treffpunkt für verliebte Pärchen und eine gefragte Location für Hochzeitsfotos.

Zwar nicht als Könige aber wenigstens als Millionäre sind wir in Vietnam unterwegs, denn bei einem Wechselkurs von 27.500 Dong für einen Euro hat man schnell mal ein oder zwei Millionen in der Tasche.


Hanoi – Vietnam, 19:00 Uhr Ortszeit - 06.10.2011

Wir sind angekommen. Das erste Etappenziel unserer Rundreise ist erreicht. Von Haustür zu Haustür haben wir 21 Stunden benötigt, drei Stunden länger als geplant, da nervöse amerikanische Sicherheitsdienste unseren aus Chicago kommenden Flieger noch ein weiteres Mal untersuchen mussten. Das brachte uns vier unbequeme Stunden Aufenthalt im Warschauer Flughafen mit dem schönen Namen „Chopin“ und einen Nachtstart um 2:00 Uhr ein. Das quirlige Hanoi empfängt uns mit 21° Celsius, hoher Luftfeuchtigkeit und Nieselregen, nicht ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Das vor gebuchte Hotelzimmer entspricht unseren Erwartungen, der Zeitunterschied beträgt fünf Stunden und unser Körper stellt sich gerade auf Vietnam-Zeit um.


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